Phuket -
In einem bahnbrechenden Schritt der Arbeitsmarktreform hat das thailändische Kabinett einem Vorschlag zur Erhöhung des täglichen Mindestlohns auf 400 Baht mit Wirkung zum 1. Juli 2025 zugestimmt. Diese vom Arbeitsministerium vorgelegte Initiative stellt die 14. Änderung der nationalen Lohnstruktur dar und soll die Arbeitnehmerentlohnung in ausgewählten Provinzen und Branchen neu gestalten.
Der Mindestlohn von 400 Baht gilt für drei Hauptsegmente:
- Alle Geschäftsbereiche in Bangkok
- Hotels der Kategorie 2 oder höher bundesweit
- Ausgenommen sind Hotels des Typs 1 mit weniger als 50 Zimmern und eingeschränktem Serviceangebot.
- Unterhaltungs- und Dienstleistungsstätten, die nach den gesetzlichen Dienstleistungsvorschriften betrieben werden
- Dazu gehören Pubs, Bars, Karaoke-Lounges, Massagesalons und Nachtclubs, die Essen, Alkohol oder Getränke servieren.
Sechs Regionen werden den 400-Baht-Lohn einführen landesweit oder bezirksweit, unabhängig von der Art des Unternehmens:
- Bangkok
- Phuket
- Chachoengsao
- Chonburi
- Rayong
- Koh Samui (Provinz Surat Thani)
In Phuket, das vom Tourismus lebt, lassen sich die lokalen Unternehmen von der Anpassung nicht beeindrucken. Satchapol Thongsom, Vorstandsmitglied der Handelskammer von Phuket, erklärte gegenüber dem Phuket Express, die meisten Arbeitgeber in der Provinz böten bereits Löhne über 400 Baht – insbesondere im Hotel- und Dienstleistungssektor, wo sowohl thailändische Staatsbürger als auch Wanderarbeiter beschäftigt seien.
Für sie ist die Richtlinie eher eine formelle Anerkennung als eine Herausforderung. Sie konzentriert sich auf bestimmte Sektoren – Typ-2-Hotels und gesetzlich definierte Dienstleistungsbetriebe – und nicht auf eine pauschale Abdeckung aller Branchen. Dieser gezielte Ansatz minimiert Störungen und gewährleistet gleichzeitig faire Arbeitsstandards.
Obwohl die Maßnahme Phukets Wirtschaft nicht belasten dürfte, könnten ihre Auswirkungen auf die Arbeitsmarktdynamik erheblich sein. Die Lohnunterschiede zwischen den Regionen könnten einen Zustrom von Arbeitnehmern aus Provinzen mit niedrigeren Löhnen begünstigen, die in Hochlohngebieten wie Phuket, Bangkok und Koh Samui bessere Chancen suchen.
Arbeitgeber und politische Entscheidungsträger müssen diese Veränderungen gleichermaßen beobachten, um die Stabilität der Belegschaft zu gewährleisten und die Servicequalität aufrechtzuerhalten, während sich der Tourismus in Thailand nach der Pandemie weiter erholt.